Die Süßkartoffel hat in den letzten Jahren auch in Deutschland stark an Popularität gewonnen. Mittlerweile gibt es selbst klassische Kartoffelprodukte wie Pommes Frites oder Chips in der Variante mit Süßkartoffeln statt normaler Kartoffel. Dabei muss man auch sagen, dass die Kartoffel und die Süßkartoffel botanisch gesehen nur entfernt miteinander verwandt sind. Beide Arten von Kartoffeln gehören aber zu den Nachtschattengewächsen, wie auch die Paprika oder die Tomate. Anhand des Namens Süßkartoffel möchte man vermuten, dass die Süßkartoffel viel Zucker enthält und damit viel Fructose, doch ist das wirklich so? Wie viel Fructose enthält die Süßkartoffel?
Auf 100 Gramm enthält die Süßkartoffel nur etwa 2,0 Gramm Fructose. Das ist zwar etwas mehr als die Kartoffel, welchen nur 0,3 Gramm Fructose je 100 Gramm enthält, aber es ist dennoch ein eher niedriger Gehalt an Fructose. Auch das Glucose-Fructose-Verhältnis ist mit 1,15 recht vorteilhaft. Daher ist die Süßkartoffel bei Fructoseintoleranz meistens gut verträglich.
Intestinale Fructoseintoleranz
Bei der intestinalen Fructoseintoleranz kann der Fruchtzucker aus der Nahrung nicht ausreichend verdaut werden, zumindest dann nicht, wenn man größere Mengen an Fruchtzucker in einer Mahlzeit zu sich nimmt. Mit kleineren Mengen kommt man trotz Fructoseintoleranz meistens trotzdem noch klar. Da sich die Fähigkeit, Fructose zu verdauen und bis zu welcher Menge, von Person zu Person unterscheidet, kommt man nicht drum herum, auszutesten, wie viel man selbst noch problemlos verträgt.
Wie viel Fruchtzucker enthält die Süßkartoffel?
Laut offiziellen Daten der USDA, dem Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten von Amerika, enthält die Süßkartoffel etwa 0,7 Gramm Fructose, 1,0 Gramm Glucose und 2,5 Gramm Saccharose auf 100 Gramm. Die Saccharose besteht wiederum zu 50 Prozent aus Fructose und zu 50 Prozent aus Glucose. Damit ist der Gehalt an Fruchtzucker insgesamt bei etwa 2,0 Gramm Fruchtzucker auf 100 Gramm. Die normale Kartoffel enthält zwar nur 0,3 Gramm Fruchtzucker und damit deutlich weniger, aber auch die 2,0 Gramm Fruchtzucker in der Süßkartoffel sind noch eher gering, gerade auch für ein Gemüse. Auch das Glucose-Fructose-Verhältnis ist mit 1,15 über 1,0. Man nimmt an, dass ein Verhältnis von über 1,0 die Verdauung der Fructose verbessert.
Die Süßkartoffel dürfte damit prinzipiell für eine fructosearme Ernährung geeignet sein. Denn die Verdauung, welche durch ein Enzym erfolgt, ist zwar vermindert, aber meistens gibt es noch eine Restaktivität von dem Enzym, welches die Fructose spaltet. Daher sollte man vor allem die persönliche Toleranz prüfen und wenn man fructosearme Gemüsesorten wie die Süßkartoffel verträgt, dann kann man diese in den Speiseplan einbauen. Das ist eine sehr individuelle Entscheidung.
