Milch gehört sicherlich für viele Menschen zu den Grundnahrungsmitteln, dabei ist die Kuhmilch erst seit einigen tausend Jahren Teil der Ernährung eines Teils der Menschheit. Erst mit der Ausweitung der Landwirtschaft vor etwa 7.000 bis 8.000 Jahren wurde Kuhmilch Bestandteil unserer Ernährung, zumindest für einen Teil der Bevölkerung in Europa. Auf die Geschichte der Menschheit bezogen ist das erst eine sehr kurze Zeitspanne. Milch hat bezüglich Intoleranzen eigentlich eine ganze andere Problematik, denn weltweit haben etwa zwei von drei Menschen eine Laktoseintoleranz und können als Erwachsene keine Milch mehr verdauen. Eine Genmutation in Europa, welche sich zum Teil weltweit verbreitet hat, führte dazu, dass einige Menschen doch Laktose verdauen können. In Deutschland bedeutet dass, dass nur etwa 15 Prozent der Bevölkerung eine Laktoseintoleranz haben und etwa 85 Prozent der Bevölkerung Laktose auch als Erwachsene verdauen können. Weltweit gesehen überwiegt aber die Laktoseintoleranz als Normalzustand.
Wenn du zu den glücklichen 85 Prozent in Deutschland gehörst, welche Laktose verdauen können, stellt sich bei einer Fructoseintoleranz allerdings eine weitere Frage. Denn bei Fructoseintoleranz ist nicht Laktose das Problem, sondern Fructose. Doch enthält Milch überhaupt Fructose? Und falls ja, wie viel Fructose enthält Milch?
Milch enthält gar keine Fructose, sondern nur Laktose. Bei Fructoseintoleranz kann man Milch ohne Bedenken trinken. Pflanzliche Alternativen zur Milch wie Sojamilch, Mandelmilch oder Hafermilch enthalten nur sehr geringe Mengen an Fructose und sind bei Fructoseintoleranz fast nie ein Problem.
Fructoseintoleranz
Die Fructoseintoleranz ist eine Form der Intoleranz, bei welcher man vor allem auf Fructose in der Ernährung achten sollte. Andere Formen von Intoleranzen sind etwa die Laktoseintoleranz oder die Histaminintoleranz. Bei der Fructoseintoleranz führt unverdaute Fructose, welche in den Dickdarm gelangt, zu den typischen Problemen. Im Dickdarm verwerten dann Darmbakterien die Fructose.
Wie viel Fruchtzucker enthält Milch?
Fructose ist eine Art von Zucker, welcher vor allem in Obst und Gemüse vorkommt. Daher wird Fructose auch als Fruchtzucker bezeichnet. Auch Laktose, Glucose oder Saccharose sind Arten von Zucker. Milch enthält allerdings keinen Fruchtzucker, sondern ausschließlich Laktose als Zucker. Daher ist Milch frei von Fruchtzucker. Wenn du trotzdem Beschwerden von Milch hast, dann deutet das darauf hin, dass du eine Laktoseintoleranz haben könntest.
Fruchtzucker in pflanzlicher Milch
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an pflanzlichen Alternativen zur Milch. Diese können zwar teilweise minimale Mengen an Fruchtzucker enthalten, jedoch ist das praktisch meist kaum relevant. Einerseits kann fast jeder Mensch mit intestinaler Fructoseintoleranz trotzdem noch kleinere Mengen an Fruchtzucker vertragen. Andererseits sind die Ausgangsstoffe für die pflanzlichen Alternativen zur Milch meist selbst sehr fructosearme oder enthalten gar keinen Fruchtzucker.
Zu den beliebtesten pflanzlichen Alternativen zur Milch gehören sicherlich Sojamilch und Mandelmilch. Bei Sojamilch ist Edamame die Ausgangsbasis, so wird die Sojabohne bezeichnet. Bei Mandelmilch sind es Mandeln. Mandeln enthalten 2,1 Gramm Fructose auf 100 Gramm und Sojabohnen enthalten 0,8 Gramm Fructose auf 100 Gramm. Beide Angaben beinhalten die Fructose, welche in der Saccharose gebunden ist. Das sind zwar niedrige Werte, aber natürlich nicht fructosefrei. Doch in einem zweiten Schritt muss man ja noch berechnen, wie viel Sojabohnen in Sojamilch und wie viel Mandeln in Mandelmilch enthalten sind, denn beide Getränke bestehen zu über 90 % aus Wasser.
Bei Mandelmilch gibt es sowohl Mandelmilch mit 2 %, aber auch Mandelmilch mit 6 % Mandeln. Der Fructosegehalt in der Mandelmilch liegt dann bei weit weniger als 0,1 Gramm bis zu minimal mehr als 0,1 Gramm Fructose auf 100 Milliliter Mandelmilch. Ähnliches gilt für die Sojamilch. Dort sind etwa 6 bis 9 % Sojaanteil üblich und damit liegt der Fructosegehalt immer unter 0,1 Gramm Fructose auf 100 Milliliter Sojamilch. Auch pflanzliche Alternativen zur Milch enthalten also sehr wenig Fructose.
